Natürlich. Nicht. Wenn ich so recht überlege, hat Paul einmal in 10 Monaten 6 Stunden am Stück geschlafen. Ansonsten habe ich ihn alle 1 1/2 bis 2 Stunden in der Nacht gestillt. Aus Überzeugung. Stillen ist praktisch, günstiger als jede Pre Milch und einfach so schön kuschelig. Irgendwann wird die Nacht kommen und er schläft länger, habe ich mir immer wieder gesagt. Besonders dann, wenn besorgte Menschen mir (mal wieder) mitteilten, wie müde und blass ich doch aussehe. "Still doch ab, mein Baby wurde auch nur 6 Wochen gestillt und hat mit 12 Wochen schon Leberwurstbrot gegessen."
Ja, als Mama braucht man schon ein dickes Fell. Warum aufhören? Nein, ich wollte weiter stillen. Tagsüber wurde langsam Beikost bzw. Fingerfood an den Räuber gebracht. Mit mehr oder weniger Begeisterung. Vielleicht werden die Nächte dann besser. Vielleicht.
Trotz Grießbrei am Abend, leider keine Veränderung. Nach 2 Stunden wurde neben mir wieder laut protestiert. Klar, ich habe von diesen "Schlafen lernen" Methoden gehört. Aber warum diese anwenden, wenn man seinen kleinen Herzmenschen so viel schneller beruhigen kann und danach noch ganze 1 1/2 Stunden Schlaf hat. Herzrasen, extreme Müdigkeit am Tag und Einschlafprobleme habe ich gekonnt ignoriert.
Bis jetzt.
Was wäre wenn mein kleines Baby doch nicht mehr statt wird? Diese Frage schwirrte oft in meinem Kopf herum. Wenn er abends wirklich satt ist, kann er nicht aus Hunger nach 2 Stunden wieder weinen. Ich habe lange überlegt und viel mit meiner besseren Hälfte diskutiert. Wir waren uns einig, es muss sich etwas ändern. Unser Baby braucht eine fitte, gesunde Mama. 10 Monate Vollstillen waren eine lange Zeit.
Seit 5 Tagen bekommt Paul abends seine Pre Milch. Am Anfang hat er sich geweigert und fürchterlich geweint. Nur sein Papa durfte ihm die Flasche geben. Im Moment haben wir einen 3-4 Stunden Rhythmus. Das ist echter Luxus. Nachts stille ich ihn noch 2 mal. Wirklich trinken tut er nicht. Aber er braucht die Nähe und ich auch. Paul hat sich schnell an die neue Situation gewöhnt. Nur seine Mama nicht. Zugegeben, mir fehlt das viele Stillen. Die letzten Tage habe ich abends oft weinend auf dem Sofa gesessen. Aber es wird besser. Mir tut es gut und Paul auch. Ganz abgestillt haben wir ja noch nicht.
Morgen habe ich einen Termin bei einer Still- und Schlafberaterin. Ich möchte mir Anregungen für ein entspanntes Abstillen und Schlafen holen. Falls Paul wieder in seinen alten Rhythmus rutschen sollte, kann ich damit dann sicher gelassener umgehen.
Ich hatte dir ja schon auf Instagram geschrieben. Bei uns ist es aehnlich. Lucas nimmt weder Flasche noch Schnuller und ohne Brust geht leider gar nichts. Wenn er wie im Moment mal wieder am Zahnen ist will er ganz oft an die Brust und einfach nur nuckeln. Seit das mit dem BLW besser klappt glaube ich auch nicht das er sehr viel Hunger hat, er braucht einfach die Naehe. Er hat seit er auf der Welt ist noch nie in seinem Bett geschlafen, immer nur bei mir im Bett. Das hat schon im Krankenhaus angefangen.
AntwortenLöschenIch kenne das so gar nicht. Sophia hat von Anfang an im Babybay geschlafen dann im grossen Bett und spaeter dann auch in ihrem Zimmer. Sie hat sich mit 9 Monaten abgestillt und brauchte nur den Schnuller und Mamas oder Papas Arm zum Einschlafen.
Hoffe die Stillberaterin kann dir ein wenig helfen. Ich glaube ich muss mir auch mal Rat holen, denn wenn ich bald wieder arbeiten gehe muss sich was ändern.
Viele liebe Gruesse,
Katja
Ich kann dir da nur raten auf dein Herz zu hören, denn mit allem anderen wirst du ohnehin nicht glücklich werden. Ich weiß noch wie verunsichert ich bei meinem ersten Sohn Anfangs war und eigentlich hörte das auch erst nach ungefähr einem Jahr auf. Mittlerweile weiß ich was ich will und wie ich es mache und lasse mir auch von niemand anderem mehr rein reden (ok, außer meinem Mann, aber auch das eher selten :D).
AntwortenLöschenDu bist die Mama und weißt was am besten für dich und dein Kind ist. Wie du es machst ist völlig richtig, ganz egal WIE du es machst. Es gibt keinen einzig wahren Weg, es gibt nur euren Weg. Stillen oder Flasche, Tragen oder Kinderwagen, Schnuller oder nicht, im Elternbett oder im eigenen, selbst kochen oder Gläschen - alles ist richtig, nichts ist falsch, solange man sich damit wohl fühlt. Ganz egal was andere sagen! :)
Lg
Isa
P.S.: Wenn du wissen willst, wie es bei uns war: http://menschens-kinder.blogspot.de/search/label/Stillen
Hallo
AntwortenLöschenIch kann Dich so gut verstehen.Hab meinen Sohn 17 Monate gestillt.Ich habe es geliebt und er auch.Anfangs war es schwer,weil ich quasi 24 Stunden durchgestillt hab.Und schließlich hab ich ja auch noch ein großes Kind zu versorgen.Aber irgendwann hatten wir unseren Rythmus.
Die Nächte waren allerdings ähnlich wie bei Euch Ich hab allerdings schnell raus gehabt,das er nicht wirklich Hunger hat,sondern nur nuckelt und die Nähe braucht.In den Nächten,wo ich am nächsten Tag arbeiten mußte,war das natürlich nicht ganz so toll.Mein Mann sagte dauernd ich solle abstillen.Aber ich konnte mich nicht dazu durchringen.Schließlich brauchte ich das auch.
Dann bin ich krank geworden.Lag mit Fieber und einer dicken Mandelentzündung flach.Mein Mann sagte,er schläft nachts bei Ben,damit ich mich auskurieren könnte.Ich war dem ganzen sehr skeptisch gegenüber.Aber da es mir echt nicht gut ging,hab ich zugestimmt.Und siehe da,Ben hat quasi durch geschlafen.Ohne einen Mucks.Ich mußte dann Medikamente nehmen und hab beschlossen das Ganze zu nutzen und abzustillen.
Wenn mein Mann bei Ben schlief war alles gut.Wenn ich bei ihm schlief hat er geweint nachts und ich mit ihm.Aber nach schon einer Woche war das Thema vom Tisch.Bei Ben....
Das ist jetzt 6 Monate her und ich denke immernoch dran,wie schön das war.Ich vermisse es und beneide jede Mutti die noch stillen kann.
Liebe Ronja.
LöschenDanke für deine Einblicke. 17 Monate ist eine lange Zeit. Toll! :) Schon irre wie sehr die Knirpse unterscheiden können.
Ich werde auch manchmal wehmütig wenn ich andere stillende Mamas sehe. Aber beim nächsten Baby wird wieder so lange wie möglich gestillt.
Ganz liebe Grüße,
Laura